Frauen und die Unzufriedenheits-Olympiade

Warum Frauen immer besser sein wollen – selbst in der Selbstkritik

Heute will ich ein Thema ansprechen, das so alt ist wie die Menschheit selbst – die Unzufriedenheit. Und wenn wir über Unzufriedenheit sprechen, dann müssen wir auch über das Klischee sprechen, dass Frauen angeblich immer unzufrieden mit sich selbst sind. Genau genommen sind uns bei dieser Olympiade die Medaillen in Gold, Silber und Bronze sicher. Aber Moment mal, ist das wirklich so? Oder ist es nur ein weiteres Beispiel für unser erfinderisches Können, selbst die Selbstkritik auf ein neues Level zu heben? Taucht ein in die wundersame Welt der weiblichen Selbstkritik.

Die Unzufriedenheits-Olympiade

Wir Frauen sind Meisterinnen darin, uns selbst zu hinterfragen. In der Unzufriedenheits-Olympiade stehen wir regelmäßig auf dem Siegertreppchen – und das in Disziplinen, von denen die Männer nur träumen können. Ob es um unser Aussehen, unsere Karriere, das Mutterdasein oder unsere Fähigkeiten geht – wir haben immer das Gefühl, mehr tun zu müssen, um besser zu sein. Und das Beste daran? Wir sind dabei nicht mal gegen andere Frauen im Wettbewerb. Nein, wir kämpfen gegen unsere eigenen inneren Kritikerinnen.

Übrigens, ein Kleid in auffälligen Farben hebt die Stimmung und sorgt für Selbstbewusstsein

Der ewige Kampf gegen die Spiegel

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Selbstkritischste im ganzen Land? Wir Frauen haben ein besonderes Verhältnis zu Spiegeln. Wir sehen in ihnen nicht nur unser eigenes Abbild, sondern auch unsere eigene innere Richterin. Jedes Mal, wenn wir in den Spiegel schauen, und wir schauen wahrlich oft in die Spiegel, hören wir diese Stimme, die uns sagt: „Du könntest besser aussehen.“ Und was machen wir? Wir antworten mit: „Herausforderung angenommen!“ Und schon beginnt die endlose Jagd nach der perfekten Frisur, dem idealen Make-up und dem Outfit, das uns wie Supermodels aussehen lässt. Aber mal ehrlich, wenn man bedenkt, dass die meisten Supermodels in Wirklichkeit auch nur Menschen sind, die viel Zeit mit Stylisten und Photoshopkünstlern verbringen, sollten wir vielleicht nicht so hart mit uns ins Gericht gehen. Glaubt mir, mit Magen-Darm sieht auch eine Bella Hadid alles andere als pretty aus. In meinem vorherigen Leben als Boulevard-Journalistin durfte ich einige der schönsten Promidamen treffen und nein, sie waren bei den Treffen nicht immer top durchgestylt. Hätte ich nicht gewusst, mit wem ich mich treffe, ich hätte sie nicht erkannt. Also entspann dich, wenn du das nächste Mal im Schlumpflook mit Bad Hair Day auf den letzten Drücker in den Supermarkt rast, um das Abendbrot zu kaufen. Du bist schön wie du bist PUNKT

 

Wir sehen im Spiegel etwas anderes als uns gezeigt wird.
Was ich sehe: Schlecht frisierte Haare, Wabbelbauch und dicke Schenkel. Grauen pur.
Was der Spiegel tatsächlich zeigt:
Eine hübsche Frau mit viel Humor, die sich in ein Wahlkampfspaßoutfit geschmissen hat.

Die Karriere-Frauen

Neben unserem Aussehen sind wir Frauen auch echte Perfektionistinnen in Sachen Karriere. Wir setzen uns hohe Ziele, kämpfen um Beförderungen und geben immer 110%. Aber selbst wenn wir unsere beruflichen Ziele erreichen, denken wir oft immer noch, dass wir nicht gut genug sind. Wir vergleichen uns mit Kollegen, die vermeintlich erfolgreicher sind, und fragen uns, ob wir wirklich das Maximum aus unserem Potenzial herausholen. Ja, wir sind so hart zu uns selbst, dass selbst die erfolgreichsten Frauen manchmal denken: „Könnte ich noch mehr erreichen?“ Spoiler: Die Antwort ist ja, aber das gilt für uns alle – Männer eingeschlossen.

Der Schlüssel zur Zufriedenheit

Was ist also der Schlüssel zur Zufriedenheit? Nun, es ist Zeit, die Unzufriedenheits-Olympiade zu beenden und uns selbst eine Pause zu gönnen. Statt immer nach Perfektion zu streben, sollten wir uns bewusst machen, dass Perfektion eine Illusion ist. Niemand ist perfekt, und das ist auch gut so. Lasst uns die Dinge genießen, die uns einzigartig machen, und uns selbst erlauben, Fehler zu machen. Denn am Ende des Tages ist das, was uns wirklich auszeichnet, unsere Fähigkeit, zu lieben, zu lachen und das Leben in vollen Zügen zu genießen – auch wenn wir manchmal vergessen, das zu tun. In diesem Sinne: Lasst uns gemeinsam aufhören, uns selbst so ernst zu nehmen und einfach das Leben in vollen Zügen genießen – mit all unseren Macken und Unvollkommenheiten.

Frauen, die ewig unzufriedenen Wesen